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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 47

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 47 und die Wartburg besuchen oder an den Naturreizen des Thüringer Waldes sich ergötzen wollen. Anders hat sich das wirtschaftliche Leben im Harz entwickelt, dessen Aufbau, Naturschönheit, Sagenreichtum und Geschichte so viel Verwandtes mit dem Thü- ringer Wald hat. Der Harzer hat sich dem Bergbau zugewendet und ist in diesem Gewerbe der Lehrer der Alten und Neuen Welt geworden. (Nenne die wichtigsten Harzstädte!) Die Industriegebiete in Sachsen, in den Sudeten und in Oberschlesien. Uber die Senke des gewerbereichen Vogtlands, in der die große Heer- und Handels- straße von S. nach N. zieht (Hos, Plauen, Reichenbach), wird das ausgedehnte Gebiet der sächsischen Großindustrie mit seiner überaus dichten Bevölkerungs- anhäusung erreicht. Die Grundlagen des Gewerbelebens bilden die Steinkohlen- lager um Zwickau, in deren Umgebung mit wunderbarer Raschheit aus bedeutuugs- Die sächsischen Steinkohlenlager bei Zwickau und Dresden-Plauen. losen Landstädtchen wichtige und volkreiche Plätze der Woll- und Baumwollindustrie . emporgewachsen sind, so Glauchau, Meeraue, Krimmitzschau, Plauen (120 000 E.), Reichenbach, während Chemnitz (290000 E.) außerdem noch große ! Maschinenwerkstätten besitzt. Im Erzgebirge ist nach Erschöpfung der Metallager i der einst blühende Bergbau zurückgegangen. Jetzt hat sich dort bei der Unergiebig- t keit des Bodens und der Rauheit des Klimas die Hausindustrie: Weberei, Spitzen- t klöppelet und Feinstickerei, seßhast gemacht. Ähnliche Verhältnisse wiederholen sich in den Sudeten, wo namentlich in l Hirschberg, Landeshut und Waldenburg die Leinenindustrie blüht. Große l Bedeutung in der Kriegsgeschichte und für den Verkehr von Böhmen nach Schlesien I haben die Sudetenpässe, vor allem die Lausitzer und Waldenburger Senke zu beiden ) Seiten des Riesengebirgs (höchster Gipfel?) und die Pässe des Glatzer Berglands. ? Die großen Steinkohlenlager und Erzhütten Oberschlesiens endlich haben auch i hier eine Reihe vielfach überwiegend von Polen bewohnter Fabrikstädte ins Leben z gerufen: Königshütte, Beutheu, Kattowitz, Gleiwitz. Thüringer, Sachsen und Schlesier. Thüringer, Sachsen und Schlesier sind e Norddeutsche, aber sie sind andern Schlags als die Niedersachsen. Ihre Gesellig- k keit, Lebhaftigkeit und Redseligkeit, ihr gemütvolles Wesen, ihre Liebe zu „Blumen

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 8

1909 - Leipzig : Hirt
8 Industrie. i , 10. Webstuhl mit Futzbetrieb. Die Webkunst hatte in Ägypten schon etwa im Jahre 2000 v. Chr. eine hohe Entwicklungsstufe erreicht. Über Griechenland und Italien verbreitete sie sich nach dem übrigen Europa. — Der Weber wirft das Schiffchen, in dem sich die Spule mit den Ouerfäden befindet, nach rechts und links zwischen den Längsfäden hindurch, die er mittels Fußantriebs wechselweise öffnet und schließt. Den einfachen Webstuhl verdrängt allmählich der moderne Maschinenbetrieb. 11. Spinnrad. 12. Spihenklöppeln. Auf dem Spinnrade wußten unsere geschickten Urgroßmütter einen Faden herzustellen, dessen Feinheit und Gleichmäßigkeit von der Spinnmaschine kaum erreicht wird. Aber die sparsam arbeitende Klöpplerin des Sächsischen Erzgebirges, wo das Klöppeln seit dem 16. Jahrhundert heimisch ist, gibt doch dem billigen Maschinenfaden den Borzug.

3. Für Präparandenanstalten - S. 70

1912 - Breslau : Hirt
70 C. Länderkunde. § 104. Ter Gebirgszug setzt sich links von der Weser nach Nw fort und endet in niederen Höhen in der Nähe der Hase. Parallel mit diesem Zuge verläuft der Teutoburger Wald, der sich fast schnurgerade von der Quell- gegeud der Lippe und Ems bis nahe an die mittlere Ems hinzieht. Bemerkenswert sind für beide Ge- birge die fast bis auf die Sohle reichenden Quertäler, vou denen zwei von der Köln — Mindener Bahn benutzt werden: das eine ist die Westsälische Pforte, an dem an- deren, einem alten Wesertale, liegt in schöner Landschaft Bielefeld (78'-, seit dem Mittelalter bekannt durch feine .Leinwebereien, die neben Spinnerei und Maschinenbau noch jetzt blühen. § 10.',. Das Hügelland zwischen beiden Ketten ist ein fruchtbares Korn- und Flachs- gebiet, der Mittelpunkt der nord- deutschen Garn- und Leinwand- indnstrie. Die lippische Residenz- stadt Detmold liegt in der Nähe der Grotenburg, auf der sich das Hermannsdenkmal erhebt. Im Nw entstand an der Hafe Osnabrück in schöner Umgebung am hügeligeu Eude des Gebirges. Infolge der Eisen lager in der Nähe treibt die Stadt mancherlei Industrie und ist in jüngster Zeit sehr emporge- blüht (1648). Aufgaben. 1. Was füllt beim Vergleich der beiden die Torpfeiler bildenden! Berge auf? 2. Welche Kämpfe fanden in dieser Gegend statt zwischen Germanen und Römern, in den Sachsenkriegen Karls des Großen, im Siebenjährigen Kriege?

4. Für Präparandenanstalten - S. 79

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 79 Politische Übersicht. § 12v. Am Harz haben außer den preußischen Provinzen Hannover und Sachsen die Herzogtümer Braunschweig und Anhalt Anteil. Aufgaben. 1. In welchen staatlichen Gebieten liegt a) der Oberharz, b) der Ünterharz? 2. Welche Städte liegen in den vier verschiedenen Staats- gebieten? ■$. Das Sächsische Bergland. § 121. Das Sächsische Bergland zerfällt in das westsüchsische Berg- land, das Elb-Sandsteingebirge und das Lausitzer Gebirge. a) Das westsächsische Bergland. — Aufgaben. 1. Miß mit Hilse des Maßstabes seine Länge vom Fichtelgebirge bis zum Elb-Saudsteiugebirge! 2. Welchen Flußgebieten gehört es an? 3. Welche Länder scheidet es? Der westlichste Teil heißt als Quellgebiet der Elster das Elster- gebirge. Es wird von der Elster durchflössen; an seinen Abhängen liegt das „Vogtland", einst ein unmittelbares Besitztum des Kaisers, dessen Vögte hier die Grenze des Reiches gegen die im Gebirge wohnenden Slawen zu schützen hatten. Jetzt ist das Ländchen sehr gewerbtätig; die Webereien der Stadt Plauen (121) liefern die meisten Baumwollweißwaren in Deutschland. Das Erzgebirge stürzt nach 80 steil zu dem etwa 500 m tieferen Böhmischen Becken ab, senkt sich dagegen allmählich nach N und geht un- merklich ins Norddeutsche Flachland über. Die höchsten Gipfel (Keilberg und Fichtelberg) sind nur sanfte Anschwellungen des Kammes. Der ungleichen Gestaltung seiner Abhänge (vgl. Schwarzwald, Vogesen) entspricht die Ent- Wicklung der Gewässer des Erzgebirges. Zum Egertale stürzen nur kurze, wilde Bäche hinab; nach N führen in schroff eingeschnittenen Tälern die Elster und die sich ans Zwickauer und Freiberger Mulde zusammen- setzende Mulde ihr Wasser der Saale und Elbe zu. Infolge ihres starken Gefälles und der geringen Wassermenge sind die Flüsse nicht schiffbar. An ihrem Oberlauf fehlen größere Ortschaften, da die Täler zu eng sind. Der Rücken verläuft ohne tiefere Paßeinsenkungen. Trotzdem wird er von vielen Straßen und sechs Eisenbahnen überschritten, von denen eine Haupt- liuie Leipzig mit Eger verbindet. Das Gebirge trägt seinen Namen von dem früheren Reichtum an Silbererzen, besonders in Freiberg. Ihr Abbau nährte die dichte Be- völkeruug und rief die höchstgelegene Städtegruppe des Erdteils ins Leben. (Namen n. d. Karte!) § 122. Wichtiger als die Silbererze sind jetzt die reichen Kohlen- lager um Zwickau. Sie haben die sächsische Industrie hoch entwickelt und das Erzgebirge zum dichtestbewohuten Mittelgebirge der Erde gemacht. Chemnitz (286) ist ein Mittelpunkt für Maschinenbau und Spinnerei, Zwickau (73) für Kohlenbergbau und Weberei, Glauchau für Färberei.

5. Für Präparandenanstalten - S. 80

1912 - Breslau : Hirt
80 C. Länderkunde. § 123. In den höheren Teilen des Gebirges hat sich die fleißige Bevölkerung auf Hausindustrie gelegt. Tausende leben von Spitzenklöppelei, für die Annaberg der Mittelpunkt ist, andere von Strohflechterei und Holzarbeit. Das Klima ist nicht so rauh, wie man der Höhenlage nach annehmen sollte, so daß der Ackerbau in beträchtlichen Höhen, der Anbau der Kartoffel fogar noch auf dem Kamme betrieben wird und Wald und Wiesen trefflich gedeiheu. Schon unterhalb des eigentlichen Gebirges liegt in hügeligem Gelände einer Bucht des Norddeutschen Tieflandes Leipzig (586). Hier treffen die Straßen des nordöstlichen Tieflandes mit denen des Gebirges zusammen. Deshalb ist der Ort durch seine Messen seit lange weltbekannt. Leipzig ist der erste Handelsplatz für Rauchwaren (rauch — rauh), d. i. Pelzwaren, Mittelpunkt des deutschen Buchhandels und des Buchdrucks; es hat ein reiches Musikleben (Gewandhaus, Thomaskirche), ist Sitz des Reichsgerichts und einer blühenden Universität. Die Umgegend ist das wich- tigste Schlachtengebiet Deutschlands. (§ 112.) 51. Die Bastei (200 m über dem Elbspiegel) im Elb-Sandsteingebirge mit dem Blick auf den Lilienstein. § 124. d) Das Elb-Sandsteingebirge füllt den Raum zwischen dem Lausitzer Gebirge und dem Erzgebirge aus. Es war einst ein ungeteiltes Platean von völlig wagerechter Lage, bis die Elbe den Felsdamm zer- sägte und nach N abströmte. Außer der Elbe haben aber auch uoch viele kleinere Gewässer das Gestein zerschnitten und zahlreiche steilwandige Täler, „Gründe" genannt, geschaffen. Die wagerecht liegeuden Gesteine bilden einzelnstehende Blöcke,

6. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 32

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
28 Die Süddeutsche Hochebene. 32 breit. Das Klima des Böhmerwaldes ist rauh und unfreundlich, ganz besonders am böhmischen Abhang, an dem die Kartoffeln erst im September blühen und der Schnee oft schon vor der dürftigen Getreideernte fällt. Die spärliche Bevölkerung findet ihren Erwerb namentlich dnrch Verkauf und Verarbei- tuug des Holzes (Schindeln, Holzschuhe, Schusterspäne, Resonanzböden, Tischlerarbeiten) und durch eine berühmte Glasfabrikation (viel Quarz und Quarzsand im Gebirge). 3. Das Fichtelgebirge (Name von dem starken Fichtenbestand) ist eine kleine, viereckige Hochfläche, die auf drei Seiten von Gebirgen umrahmt wird, nach Osten aber offen ist. Fluß- und Gebirgskreuz! (Schneeberg 1050, Ochsenkopf 1020in.) Das Fichtelgebirge ist gut bevölkert; ein kleines Eisenlager, schöne Granite, Kalkstein, Marmor; Flachsbau, Weberei. Auf der Hochfläche der kleine Jndnstrieortwunsi edel (Geburtsort Jean Pauls). d) Städte der Süddeutschen Hochebene. § 28 a) An der Donau: Donaneschingen, in Baden, nahe dem Zusammenfluß der Donau- quellslüsse (also von? und?). Sigmaringen in Hohenzollern; Ulm ß starke Festung. Das herrliche (evang.) Münster hat den höchsten Kirchturm der Welt, 161 m. Beginn der Donan- schifsahrt. Gegenüber an der Jllermündnng das bayrische Neu - Ulm O. — Ingolstadt Festung. — Kelheim, an der Mündung der Altmühl; in der Nähe die prächtige Besreinngs- Halle zum Gedächtnis der Befreiungskriege, mit Gedenktafel deutscher Helden. Regensburg ß am nördlichsten Punkte der Donau, der Regenmündnng gegenüber, Beginn der Donaudampf- schisfahrt. Alte Römerstadt, im Mittelalter neben Angsbnrg ein bedeutender Handels- und Verkehrsmittelpunkt, freie Reichsstadt und bis 1806 Sitz des Deutschen Reichstages; hat heute noch stattliche alte Häuser. — Flußabwärts die Walhalla, von Ludwig I. errichtet. — Straubing O (das Straubinger Becken Bayerns Kornkammer); Passau O (Batava Castra), Grenzstadt gegeu Österreich, schön gelegen am Zusammenfluß vou? und? d) Au den Nebenflüssen der Donau: Kempten O an?, an der alten Handelsstraße zum Bodensee und Mittelmeer. — Füssen am? Östlich davon die Königsschlösser Hohenschwan- gan und Neuschwanstein. Augsburg G am?, als Augusta Vindelicorum von den Römern gegründet und schon früh eine große und glänzende Handelsstadt, die reichste Deutschlands, be- rühmt durch ihren Handel mit Italien (Fugger) und ihre Weberei; heute wichtig durch Baum- woll-, Woll- und Metallindustrie. 1530 Augsburgische Kousessiou, 1555 Augsburger Religious- friede. — Zwischen Lech und Wertach das Lechseld, 955. — München Q (600 000 Eiuw.), ort?, von Mönchen gegründet, Deutschlands höchstgelegene Großstadt, in unfruchtbarer Umgebung (Gletscher-Geröllboden, „ein goldener Sattel auf dürrer Mähre" ^Gustav Adolf]), sammelt den Verkehr der Bayrischen Hochebene; Eisenbahnknoten Mitteleuropas (Paris-Wien-Konstan- tinopel; seit 1867 für den größten Teil Deutschlands der Schlüssel zu Italien; Berlin-Brenner- Italien), daher riesig gewachsen (Augsburg und Nürnberg sind weit überholt). Größter Ge- treidemarkt Bayerns, erste Bierbrauereistadt der Welt, ein Mittelpunkt deutschen Kunstlebens: Kunstbauten, Ruhmeshalle, herrliche Sammlungen (Glyptothek, Pinakothek, Schack-Galerie), Kunstgewerbe (Glasmalerei, Erzgießerei), Malerakademie, Universität, Technische Hochschule. Außerdem Großgewerbe und -Handel. — Landshut au? O, ehemalige herzogliche Residenz. Am Inn Rosenheim, Bahnknoten für die zum Brennerpaß führenden Bahnen, mit Salzwerken. — Mühldorf, Schlacht 1322. An einem Nebenfluß der Nab Amberg O- c) Am Fuß der Alpen: Füssen und die Königsschlösser (s. o.). — Ober-Ammergau (Passionsspiele, Holzschnitzerei), Partenkirchen, Sammelpunkt der Besucher der Bayrischen Alpen. — Tegernsee und Schliersee (Bauerntheater, Schuhplattler). — Berchtesgaden, uahe dem schönen Königssee in salzreicher Gegend; seine reiche Sole wird z. T. nach Reichenhall und Traunstein, ja bis nach Rosenheim am Inn geleitet. 6) Am Bodensee das österreichische Bregenz, das bayrische Lindau (auf einer Insel), das württembergische Friedrichshafen und das badische Konstanz A (Konzil 1414—1418; Hnß!). e) Im Böhmerwald das böhmische Taus (Täufer Paß, Eisenbahn nach Cham am Regen). Im Fichtelgebirge der Juduftrieort Wuusiedel (Geburtsort Jean Pauls). Die Städte ordnen nach politischen Gebieten!

7. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 79

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
79 Sachsen. ___§ 53 Zur Wiederholung früher erworbener Kenntnisse: 1. Es sind in Abb. 1, §53 die wichtigsten Flüsse, Gebirge und Städte zu benennen (s. darüber Aum, 1 bei der Süddeutschen Hochebene). Dabeiist anzugeben, was bereits von einem frü- Heren Unterricht her über die Objekte bekannt ist. Es ist also zu sprechen über: Chemnitz A Elbsandsteingebirge Freiberg Hü Mulde Sächsische Schweiz Dessau tz Elster, Schwarze Halle G Pirna O Wittenberg O Dresden ^ Elster, Weiße Leipzig ^ Plauen G Zwickau <fa. Elbe Erzgebirge Meißen /X Saale 2. Abb. 1, § 53 ist mit den wichtigsten Eintragungen (s. o.) zu zeichnen, und zwar a) nach der Abb., b) aus dem Gedächtnis. Beachte dabei die Hilfen in Skizze 2, §53! 3. Nenne in dem betreffenden Gebiet Ivo Kin-Strecken (nach Skizze 2, §53)! Sachsen (das natürliche oder physische Sachsen) ist die nördliche Ab- dachung des Erzgebirges, mit dem nördlich vorgelagerten Tieflande bis an den Sandrücken des Fläming reichend. Die Erzgebirgsabdachung bildet das König- reich Sachsen, das Tiefland gehört der Provinz Sachsen an (und dem Herzog- tum Anhalt). a) Das Erzgebirge. 1. Das Erzgebirge ist eine einseitig gehobene Scholle, die sich als wellige, von Flüssen zerschnittene Hochebene allmählich nach Norden abdacht, nach Süden aber steil abbricht. Hier drangen an der Bruchlinie gewaltige vulkanische Massen herauf, und es bildeten sich zahlreiche Warmquellen (Karlsbad, Marienbad, Teplitz). Die höchste Spitze, der Keilberg, 1240 in, liegt auf böhmischer, der zweit- höchste, der Fichtelberg, 1210 m, auf sächsischer Seite. Zwischen ihnen befindet sich eine der höchstgelegenen Ortschaften Deutschlands, das freundliche Oberwiesental, 900 m hoch. Die Verbindung zwischen Erzgebirge und Fichtelgebirge heißt Elstergebirge; die Hochfläche im Winkel zwischen Franken- wald und Erzgebirge ist das Vogtlands, das häufig von Erdbeben heim- gesucht wird. Die abtragenden Kräfte sind beim Erzgebirge viel erfolgreicher gewesen als z. B. beim Harz. Das ganze Gebirge ist entblößt bis auf die Knochen, soll heißen, überall ist das Urgebirge bloßgelegt, das hier aus Gneis besteht, der von vielen wertvollen Erzadern durchzogen wird. 2. Bergbau. Das „Erzgebirge lieferte noch vor wenigen Jahren das meiste Silber Europas; heute wird es vom Rheinland (meist Ver- hüttung ausländischer Erze) und auch vom Mansselder Bezirk übertroffen. Es wird im Erzgebirge noch Blei, Zinn und etwas Eisen gefördert. Der Mittelpunkt des Silberbergbaues war Freiberg □. 1911 gab man hier aber infolge der niedrigen Silberpreise den Silber-Bergbau auf und verhüttet jetzt nur noch ausländische Silbererze. Von großer Wichtigkeit ist das sächsische Kohlen- lager bei Zwickau G (an der Zwickauer Mulde) und Chemnitz A (kemnitz), x) Den Namen hat das Vogtland davon, daß es früher als unmittelbarer kaiserlicher Besitz von besonderen Vögten verwaltet wurde.

8. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 137

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
137 Die deutschen Staaten.__§ 97 Möbelfabriken, Baum Woll- weberei; Technische Hochschule. — Neckaraufwärts Eßlingen /X, Fabrikstadt(größtemafchi- nenfabrik des Landes). — Nördl. von Stuttgart Lud- wigsburg O, am Fuße des Hohenasperg, mit der größten Orgelfabrik der Welt. — Das kleine Marbach am Neckar ist Schillers Geburtsort. — Heil- bronn □, Eisen- und andere Industrie, Beginn der Neckar- schiffahrt. — Ostlich davon Weinsberg (Burg Weiber- treu!). Schwarzwaldkreis: Reutlingen A, am Fuße der Rauhen Alb, Fabrikstadt. — Am Neckar Tübingen O, Uhlands Ge- burtsort; Universität. — Fluß- aufwärts Rottweil. — Im Schwarzwalde Wildbad. Jagstkreis: Ellwangen,amjagst. — Am Kocher (Schwäbisch-) Hall, einer der vielen Salinenörter Württembergs. Donaukreis: Ulm H, starke Festung, gegenüber an der Jllermündung das bayrische Neu-Ulm. Das herrliche (evangelische) Münster hat den höchsten Kirchturm der Welt (161 m). Beginn der Donauschiffahrt. — Bei der Fabrikstadt Göppingen der Hohenstaufen. — Am Bodensee Friedrichshafen (Zeppelin). Königreich Sachsen (15 Tsd. qkm, 5 Mill. Einw.). § 1. Ausgabe wie bei Hannover angegeben! Wiederhole Abschnitt Sachsen, §53 bis 56! 2. Wirtschaftliches. Sachsen ist eines der Hauptindustrieländer der Erde, hat einen bedeutenden Bergbau und zugleich eine hoch entwickelte Landwirt- schaft. a) Landwirtschaft: Ungünstig sind nur die höheren Teile des Erzgebirges und das Gebiet östl. von der Elbe. b) Bergbau: Kohlen liefert das Chemnitz-Zwickauer Lager und das kleinere Dresdener (im Plaueschen Grund); in der Silbererzeugung stand Sachsen lange Zeit in ganzeuropa voran (Freiberg), c) Der Haupterwerbszweig ist die Industrie, in der über die Hälfte der erwerbs- tätigen Bevölkerung beschäftigt ist: 1. Das säch- sisch-thüringische Jndustriedreieck (Baumwolle und Wolle), 2. Anteil am Tuchwebebezirk der Niederlausitz und am Leinenwebebezirk des Su- detenfußes; 3. hervorragender Maschinenbau in Chemnitz; 4. die Druckereien Leipzigs, d) Entsprechend auch der Handel äußerst lebhaft (Hauptsitz Leipzig; seine Messen). 3. Städte. Kreishauptmannschast Dresden: Dresden D, lieblich im milden Dresdener Talkessel gelegen, am Eingang zur Sächs. Schweiz, beiderseits der Elbe, am Hauptausgang Böhmens, mit lebhaftem Durchgangsverkehr (Bahn und Fluß) und jetzt auch Großgewerbe; als „Elbflorenz" reich an berühmten Bauten und Sammlungen (Gemäldegalerie). Süd- Abb. § 96. Königreich Württemberg, Großherzogtum Baden (wagerecht liniert), Reichsland Elsaß-Lothringen. 1 :5 Mill. Abb. §97. Königreich Sachsen. 1:5mill.

9. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 76

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 51__Thüringen (Harzvorland). 76 stadt D. Von Wernigerode führt die Harz - Querbahn nach Nordhausen; eine Abzwei- guug erklimmt den Brocken, der aber allzuoft in Wolken eingehüllt ist, die dann deu sonst Herr- lichen Rundblick unmöglich machen. Die Querbahn gibt ungefähr die Grenze zwischen Ober- und Unterharz an. Der letztere hat, obgleich niedriger, das großartigste Harztal: 6) die Bode tritt durch ein gewaltiges Engtal bei Thale in die Ebene. Dnrch einen 250 m (!) tiefen Spalt im Granitfels schießt sie brausend dahin I f. Text n. Bild 4, s ~)i I. Die Gebirgszunge zu ihrer Linken in Skizze 2, § 51 ist der Roßtrappfelsen, der Vorsprung zur Rechten der Hexentanz- Platz (der alte Hexenglaube!). Beide bieten herrliche Ausblicke auf die Ebene. (Das eingemeißelte, hufeisenförmige Zeichen — Roßtrappe - Roßspur — war wohl eine heidnische Opferstätte. Die Sage vom Ritter Bodo!). Weiter flußaufwärts durchströmt die Bode den schönen Gebirgskessel von Tresebnrg (vgl. Schwarzakessel, §50!), und noch weiter aufwärts liegeu an ihr im Kalkstein- gebirge berühmte Höhlen, z. B. die Hermannshöhle (vgl. Jura). In der Ebene fließt die Bode durch Quedlinburg A, das von weitgedehnten Blumenfeldern umgeben wird (Grab Heinrichs I.). Der Harz wird allsährlich von Tausenden von Wanderern und Kurgästen besucht. Die be- kanutesten Kurörter liegen am Nordrand: Harzburg, Jlseuburg, Blankenburg, Thale, Ballen- stedt. Im Gebirge sind am bekanntesten Schierke (südöstl. vom Brocken), Braunlage (südl. vom Brocken, an der Bode), Hahnenklee (südwestl, von Goßlar). 5. Der Harz ist wichtig durch seinen Erzreichtmn (Kupfer, Blei, Silber, Gold). Über die Hälfte der Bewohner findet ihren Erwerb im Bergbau, für den großartige Einrichtungen getroffen wurden: a) Bei Clausthal und Zellerfeld — s. Relief Abb. 2, § 51! — befindet sich ein Schacht von 865 m Tiefe, das ist bis 200 m nnter dem Ost- seespiegel (unterirdische Schiffahrt, zum Teil ebenfalls unter dem Meeresspiegel); d) Der Bergbau Goslars (O) knüpft an den Rammelsberg (s. Relief!). Die Stadt war ein Lieblingssitz der alten Kaiser; das ehrwürdige Kaiserhaus, der älteste weltliche Bau Deutschlands, sah 23reichsversamm- lnngen. (Ostl. von Goslar Bad Harzburg; Heinrich Iv.!) c) Der Höhenkurort Andreasberg hat die bedeutendsten Silbergruben des Harzes, d) Das großartigste Bergbaugebiet ist das des Maus- seld - Eislebeuer Kupferschiefers, das 2/3 des deutscheu Kupfers und anch viel Silber liefert. Außer im Bergbau finden die Bewohner ihren Erwerb durch Waldwirtschaft (Holzfällen, Holzkohlenbrennerei), Vogelfang (Heinrich I.!) und Vogelzucht (Har- zer Kanarienvögel), durch Arbeiten in den Mooren der Hochfläche, in den Stein- brüchen, z.b. in den Gipsbrüchen des Südrandes und in Fabriken, durch Vieh- zucht (namentlich im Oberharz; Harzer Käse) und Ackerbau (namentlich im Unter- harz). Von größter Bedeutung ist ferner die Einnahme durch den Fremdenverkehr. 6. Das außerordentlich fruchtbare nördliche Borland des Harzes (Zuckerrüben- bau) ist Deutschlands Salzkammergut. Bei Staßsurt an der Bode ist eins der großartigsten Salzbergwerke; Hauptsache ist die Gewinnung der sogenannten Abraumsalze, die üb e r dem Steinsalz liegen und als Düngemittel, z. B. Kaimt, und für chemische Erzeugnisse verwertet werden (s. nebenstehende Skizze). Bei Schönebeck an der Elbe Deutschlands größtes Salinen- werk. Unterschied zwischen Salz- bergwerk und Saline! Wir rechnen das Vorland bis zu den großen Städten Magdeburg und Braunschweig. Magdeburg A b d I ~_Vab ^^*3^ !zj C Lfcpz. W d Abb. 5, § 51. Schnitt durch das Staf furter Salzlager. St = Staßfurt, L — Leopoldshall, a = älteres Schwemmland (Diluvium), b = Buntsandstein, c == Gips, d = Tort.

10. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 80

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§54 __Sachsen. 80 das die ganze Gegend bis ins Thüringische hinein zu einem großartigen In- dustriebezirk werden ließ. In dem kleinen sächsisch-thüriugischen In- dustriedreieck liegen 12 Fabrikstädte von über 20000 Einw. (Östl. Spitze des Dreiecks bei Chemnitz, die gegenüberliegende Seite an der Weißen Elster von Plauen bis Gera.) Die größten dieser Städte sind Chemnitz A, Zwickau %, Plauen O in Sachsen; Greiz O, Gera | (beide an der Weißen Elster) und Alten bürg □ in Thüringen. — Ein kleineres Kohlenlager befindet sich in der Nähe Dresdens, im Plaueschen Grund. 3. Gebirgsindnstrie. Der Rückgang des Bergbaues zwang die zahlreichen Bewohner des Gebirges zu mancherlei andern Beschäftigungen. Sie klöppeln Spitzen (z. B. in Annaberg O [Barbara Uttmann]). machen Troddeln, Fransen und Borden (Posamentenarbeiten), bauen berühmte Musikinstrumente (z. B. in Markneukirchen; vgl. Uhrenbau im Schwarzwald!), erzeugen Unmengen von Spielwaren, fertigen Blecharbeiten, Strohflechtereien usw. und sammeln die Beeren und Kräuter des Waldes. Das Erzgebirge ist das fleißigste Gebirge Deutschlands. Aber der Verdienst ist gering, die Armut vielfach noch immer groß. Sj <r Gneis ~Vorjio lilethgeb. (Silur 10. Devon, J //'Steinjw7ucrtformajt Jz - Holl tegerides - fjtclcjikjojhengeb trgej Sb raunj:ohlcji ^Tertiär-J form, ? Ens all Abb. 3, § 53. Schnitt durch das Erzgebirge. Folgendes ist aus der Abbildung abzulesen: 1. Die allmähliche Abdachung nach Norden, der Steilabfall nach Süden. 2. Das Gebirge war ursprünglich gefaltet (f. die Punktlinien!), wurde aber platt rasiert. 3. Es gehört zum größten Teil dem Urgebirge an (dem Gneis, einem abgeänderten Granit). 4. Vulkanische Massen brachen hindurch (f. die schwarzen Basaltkuppen und -schichten!). 5. In einer Mulde (bei R) blieb bei der Abrasierung das sächsische Kohlenlager erhalten. b) Das Elbsandsteingebirge. § 54 4. Da, wo die Elbe aus Böhmen nach Sachsen durchbricht, befindet sich das Elbsandsteingebirge (die Sächsische Schweiz), das Ziel vieler Reisenden. Das Urgebirge ist hier zuoberst von Sandsteinschichten überlagert, die sich keilförmig aus Böhmen vorschieben. (Es befand sich hier eine Verbindung zwischen einen: böhmischen Meer und dem Meer Norddeutschlands.) Tas Elbsandsteingebirge war ursprünglich eine ebene Sandsteinfläche, die aber durch Auswaschung zu einer Gebirgslandschaft mit Tafelbergen und schmalen, steilwandigen Tälern umgeformt wurde (Abb. 3, §15 und 1, §54!). An einigen Stellen wird das Sandstein- gebirge von vulkanischen Massen durchbrochen. So bestehen der große und kleine Winterberg aus Basalt.
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